Burgruine mit Flair

In der Nähe von Žilina, bei der kleinen Ortschaft Strecno liegt die Ruine einer Burg, die einst als eine der sichersten Burganlagen der Slowakei galt. Direkt am Fluss “Waag”, gut versteckt im Berg mit Blick auf die umliegenden Täler, die Passstraße und in die kleine Fatra hinein. Von hier aus überwachte man früher die Mauteinnahmen, die bei der Durchfahrt der Waag erhoben wurden. Erbaut wurde sie im 14. Jahrhundert von Matúš Cák (keine gesicherten Quellen), dem Ehemaligen Herrscher über Váh und Tatra. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts ließ Kaiser Leopold nach der Niederschlagung des Thököly-Aufstandes die Burg niederreißen. Es vergingen 200 Jahre, bis man nach fast 15 Jahren Sanierungsarbeiten die Burg im Jahr 1993 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machte.

Die Burgruine in Strecno
Die Burgruine in Strecno

Aus Osten kommend, durch die Berge, die kleine Fatra, ist die Ruine gut versteckt. Man sieht sie erst, wenn man sich schon unterhalb des Berges befindet und wenn die Reaktionszeit nicht sofort den Fuß aufs Gaspedal fallen lässt, dann ist man auch schon wieder vorbei. Am Fuß des Berges befindet sich ein kleines Pub und ein Parkplatz. Von hier aus führen Stufen hinauf auf den Berg und man sollte schon festes Fußwerk tragen, um den Weg hinauf auch ohne größere Blessuren zu überstehen. Oben angekommen (ca. 10-15 min.) erwartet einen die super gepflegte und Teils noch sehr gut erhaltene Burgruine Strecno. Die ersten Schritte führen über eine Holzbrücke zum Burgtor, wo sich ein kleines Kassenhäuschen befindet. Der Eintritt wird auf jeden Fall berechnet, egal ob für den Außenbereich oder für das gut erhaltene Burginnere. Der Außenbereich kostete im Juli 2008 10.- SK (ca. 30.- Cent). Im Inneren der Burg befindet sich heute das “Waaggebiet-Museum”, deren Eintritt extra berechnet wird.

Und hier enden auch schon alle Informationen, die ich über diese Burg geben kann. Leider war ich an meinem Besuchstag etwas zu früh auf der Burg, denn abends hätte es noch eine Nachtvorstellung mit Rittern und Schwertkämpfen gegeben, die aber erst um 20.30 begonnen hätte. War mir einfach zu spät!

Meine Zeit auf der Burg verbrachte ich hauptsächlich mit gucken und genießen. Gucken in die Landschaft, auf die Burg und einfach mal meine Arme auf die Mauer legen und an nix denken. Der Ausblick und die komplette umliegende Gegend lädt nur dazu ein. Einmaliger Blick auf die Hügel von Malá Fatra, auf Strecno, auf einen großen Bogen des Flusses Váh (Waag) und auf die Strecno-Klamm.

Ja, hier noch ein Kuriosität zum Abschluß:
Im Jahre 1689 wurden auf dieser Burg der völlig unversehrte Leib von Sofia Bosniak entdeckt. Die ehemalige Burgherrin und Frau des ungarischen Palatins Franz Wesselényi lag hier im Burgareal. Das Besondere hierbei: Zu diesem Zeitpunkt war sie schon 45 Jahre nicht mehr am Leben. Ihre mittlerweile mumifizierten leiblichen Überreste können heute in der Kirche in Teplicka nad Váhom besichtigt werden.

Strecno hrad (Burg Strecno): www.strecno.sk


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Strecno hrad (Burg Strecno)
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