Jährlich zum Willibaldsritt zieht die Wallfahrtskirche St. Willibald bei Jesenwang tausende Schaulustige und Pferdenarren aus ganz Deutschland an. Um die 300 Pferde und ihre Reiter nehmen dabei an diesem Ritt teil und gedenken dadurch der im Jahre 1712 geschehenen Katastrophe, einer tödlichen Seuche.

Damals herrschte in der Jesenwanger Gegend eine Tierseuche, die hauptsächlich unter Pferden wütete und wie die Menschen damals so waren baten sie einen Schutzheiligen, den Heiligen Willibald um Hilfe in genau dieser dem Willibald geweihten Kirche. Laut Webseite „verlobten“ sich die geschundenen Bauern mit ihm. Konnte mir bis jetzt leider noch keiner erklären was das geanu bedeutet, sie verlobten sich mit einem Heiligen. Vielleicht haben sie ihm ein Versprechen gegeben, dafür das dieses Unheil ein Ende nimmt. Jedenfalls ist überliefert, daß durch dieses Gelöbnis in Jesenwang kein einziges Tier der Seuche mehr zum Opfer fiel. Bis heute wird nun aus Tradition dieser jährliche Ritt praktiziert an dem die Tiere, die Pferde ihren Segen empfangen. In einer feierlichen Prozession zieht man Gemeinschaftshaus Jesenwang durch den Ort zur Wallfahrtskirche. Damit die Tiere dort auch den Segen empfangen können, reitet man mit ihnen durch die Kirche, zwei gegenüberliegende Eingänge mit großen Türen machen dies möglich. Den nächsten Termin für diese Willibaldritt findet ihr auf der Webseite oben.

*Nun noch ein paar Daten zur Kirche*
Der erste urkundlich erwähnte Kichenbau stand hier bereits im Jahre 1414. Erbaut im Auftrag des Fürstenfelder Abtes Johann II. von Bibrach. Belege dafür bilden auch Reste, die bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1979 entdeckt wurden. Im Jahre 1478 gab es einen Neubau, da die Wallfahrten zu dieser Zeit stark in Mode kamen und das alte Gemäuer dem Ansturm wallfahrender Gläubiger nicht mehr gewachsen war. Seit dieser Zeit, also seit mehr als 500 Jahren ist dieser Bau in unveränderter Form erhalten. Zwei Weltkriege überstand die Wallfahrtskirche St. Willibald unbeschadet. Mehrere Umbauten oder Übermalungen, die in Laufe der Zeit das aussehen der Kirche änderten wurden im 19. und 20. Jahrhundert wieder rückgängig gemacht.

Mit ihrem Hochaltar aus dem Jahre 1617, einer der bedeutendsten spätmittelalterlichen Sakralräume und nicht zuletzt durch den Willibald-Ritt durch die Kirche ist die Wallfahrtskirche St. Willibald eine Rarität und einmalig im oberbayerischen Raum. Wer es einrichten kann sollte sich den Willibald-Ritt einmal ansehen. Kann mich auch noch entfernt daran erinnern, dass wir mit einem unserer Pferde vor gut 25 Jahren dabei waren. Fotos füge ich noch an.

Wer weitere Infos braucht oder den Termin für den nächsten Ritt findet diese auf der Webseite!

www.willibaldritt-jesenwang.de

Wallfahrtskirche St. Willibald Jesenwang
Markiert in:            

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert