Das Märchenschloss in der Slowakei
Ein schöner Tag im Februar, blauer Himmel, warm und Lust einen Ausflug zu machen. Knapp 100 km entfernt von meinem Stützpunkt in der Slowakei liegt das Märchenschloss „Bojnický zámok„. Man ist noch meilenweit entfernt und quält sich durch kleine Landstrassen in Richtung Prievidza, der nächstgrößeren Stadt am Fuß von Bojnice. Da, von weitem siehst du in den Bergen Türme, ein Schloss zum greifen nahe. Doch du hast immer noch gut 10 Kilometer Strecke vor dir. Die Spannung wächst und denkst du bist in einem Hollywoodstreifen. Wie gemalt, wie für einen Märchenfilm designt hängt es im Berg und wartet darauf von mir besichtigt zu werden.
Bevor es jedoch soweit ist muss man erst die Stadt Prievidza durchqueren. Tunnel, Kreisverkehre, links und rechts, am Schluss noch einen langen Berg durch eine Neubausiedlung und immer im Blick das Märchenschloss. Eine kleine Allee weist den Weg zum Schloss, hier gibt es die ersten Parkmöglichkeiten, Cafes und Restaurants um sich einen kleinen Snack zu gönnen. Parkgebühr liegt bei 160 Kronen (4 Euro). Meiner Meinung nach zu teuer für diese Gegend, aber man kommt halt nicht drum rum. Um das Schloss windet sich ein kleiner Park, ein Burggraben sowie ein kleiner Teich, Brunnen oder Figuren. Dieser Bau macht Eindruck auf den Besucher und gehört nicht umsonst zu den meist besuchten und schönsten kulturhistorischen Denkmälern der Slowakei.
Das Schloss wurde auf einem großen Travertinhügel gebaut, auf dem schon im 11. Jahrhundert eine mittelalterliche Burg stand. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das jetzige Bauwerk von dem Architekten J. Hubert nach dem Vorbild der romantischen Schlösser and der Loire in Mittelfrankreich umgebaut. Die typische Silhouette betonen die steilen Schlossdächer, Kapelen und Türme. Im Schloss befinden sich Sammlungen des kunstgeschichtlichen Museums. Dazu gehören die ursprüngliche Einrichtung und Kunstsammlungen vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Eines der wertvollsten Stücke dieser Sammlung ist der spätgotische Bojnicer Altar vom Florentiner Meister „Nardo di Cione Ortagna“ aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Zu einer kleinen Führung durch das Schloss gehört auch der Besuch einer Tropfsteinhöhle unter dem Schloss, die mit dem 26m tiefen Schlossbrunnen verbunden ist. Sehenswert und einmalig! Zum Schluss noch ein Veranstaltungstipp: Alljährlich in der Zeit von Ende April und Anfang Mai findet hier das Internationale Geister- und Gespensterfestival statt. Zu dieser Zeit treffen sich im Schloss Gespenster, Hexen und Vampire aus der ganzen Welt. Wenn ich mir das jetzt so in dieser Kulisse vorstelle – Buh – der Ideale Ort dafür!
Öffnungszeiten:
In der Hauptsaison vom 01. Mai bis 30. September
Täglich außer Montag von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr
In der Nebensaison vom 01. Oktober bis 30. April
Täglich außer Montag von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Eintrittspreise:
Tagesbesichtigung 75 min.,
Erwachsene 180 Sk, Kinder 6-15 Jahre 70 Sk
Nachtbesichtigung 90 min.,
Erwachsene 200 Sk, Kinder 6-15 Jahre 150 Sk
Führungen werden angeboten ab Gruppen von 10 Personen.
Führung in einer Fremdsprache sollte 48 Stunden vorher angemeldet werden.
