Die größte Kirche Ungarns
Die Basilika in Estergom ist die größte Kirche Ungarns und eine der größten Kirchenbauten in ganz Europa. Von weitem erhebt sich die gigantische 100 Meter hoch gelegene Kuppel über die Stadt. Diesen Anblick muss man einfach geniessen und er macht neugierig auf mehr. So fuhr ich an einem wunderschönen Maitag durch die Slowakei an der Donau entlang ohne zu wissen was mich erwartet und was ich entdecken würde. Auf der slowakischen Seite sah ich sie schon von gut 30 Kilometern Entfernung – die Kuppel der Basilika. Auf nach Ungarn also!
Angekommen in Esztergom suchte ich mir erstmal einen Parkplatz unten an der Donau. Das ist nicht so leicht wie es aussieht, denn Esztergom ist beliebt bei Touristen aus Nah und Fern. Ich parkte in einer kleinen Seitenstraße (gebührenfei) und startete meine Wanderung unterhalb des Burgbergs an der Promenade der Altstadt. Nach gut 10 Minuten kam ich in der Altstadt an und war erstmal sehr überrascht wie schön gepflegt und restauriert der Stadtkern ist. Viele Ausflügler aus Ungarn und der Slowakei konnte ich anhand der Sprache identifizieren. Leider hörte ich keinen einzigen Menschen Englisch oder Deutsch sprechen, was mich dem Verdacht nahe bringt das hier nicht unbedingt Westeuropäer ihren Urlaub verbringen.
Der Weg zur Basilika führt hinauf durch einen kleinen Park, vorbei an Statuen und Kunstschätzen. Hier kann man sich für einen flachen oder sehr steilen Weg entscheiden und auch wählen ob man lieber den kleinen Seiteneingang das Burgareal betritt oder lieber direkt von Vorne mit Blick auf den Haupteingang die große schöne Auffahrt benützt. Ich entschied mich für den Seiteneingang und das war richtig. Hier kommt man erstmal vorbei an Jahrhundert alten Glocken, die aufgereiht mit ihren Namen und dem Enstehungsjahr in einem kleinen Vorhof von der Geschichte dieses Ortes erzählen. Hat man diesen Weg hinter sich gebracht so eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Basilika. Gigantisch hohe und dicke Mauern, ein schöner gepflegter Hof mit wunderbar erhaltenen oder restaurierten Gebäuden.
Mein erster Gang verlief nun in Richtung der Donauseite zur Burgmauer. Die Sonne und Landschaft tat nun ihr Übriges. Ein wunderbarer und seelenstreichelnder Blick über Ungarn und die Südslowakei tat sich auf. Unten die Donau mit ihren parkähnlich gestalteten Uferregionen, hinter mir die Basilika, gegenüber die Slowakei und links ein schöner Ausblick hinweg über die Stadt Esztergom. Das ist ein Moment den man geniessen muss und hier verweilte ich auch einige Zeit und genoss den Ausblick und das schöne Wetter.
Weiter ging es in den kleine Burgpark mit Statuen und Überresten der ehemaligen Königsburg zum Haupteingang der Basilika. Durch eine kleine Türe betritt man nun das Gotteshaus, dass 1856 an der Stelle eines Doms aus dem 11. Jh. erbaut wurde. Viele Europäische Künstler gaben der Basilika ihr heutiges Gesicht. Unter anderem: M. Grigoletti (Venedig), L. Moralt (München), Pietro Bonani, Pietro della Vedova, Istvan Ferenczy, Alajos Stobl, György Kiss sowie Johann Meixner aus Österreich. Einer der schönsten Teile der Basilika ist die Bakócz-Kapelle mit rotem Marmor im Südflügel aus dem Jahre 1506. Die Basilika selbst wird als Ursprung des Katholizismus in Ungarn bezeichnet, daher auch der Spruch “caput, mater et magistra ecclesiarum hungariae” (Haupt, Mutter und Lehrer der ungarischen Kirchen)
Abmessungen der Basilika:
118 m Länge, 40 m Breite, 72 m Höhe der Kuppel. Für die Einweihungsfeierlichkeiten schrieb Franz Liszt die Graner Messe (Gran ist der deutsche Name von Esztergom).
Das kann besichtigt werden:
Die Basilika (Eintritt frei)
Täglich von 08-20 Uhr
Schatzkammer der Basilika (Eintritt)
Täglich von 09-16.30 Uhr
Die Krypte (Eintritt)
Täglich von 09-16.30 Uhr
Kuppel-Ausblick (Eintritt)
Täglich von 09-16.30 Uhr
Glockenturm (Eintritt)
Täglich von 09-16.30 Uhr
Und noch ein paar Museen wie z.B. Balassa-Bálint-Museum oder das Burgmuseum.
Als Resumee kann ich nun nur noch sagen:
Zu 100% eine Reise wert!
Statue Szt. István megkoronázása
Auf dem Burgareal neben der Basilika befindet sich die wunderschöne und fast 12 Meter hohe Kalksteinstatue. Das Assemble besteht aus 2 Figuren und 2 gebogenen Steinrippen, die kreuzförmig zusammen laufen und sich schneiden.
Am 15. August 2001 wurde diese Skulptur zum Gedenken an den Todestag (15. August 1038) des Heiligen Stephans I. enthüllt. Stephan war der erste ungarische König und wird von den Ungarn verehrt, ja er ist sogar Nationalheiliger des ehemaligen Königreiches Ungarn.
Schöpfer dieses Monuments war Miklós Melocco. Die dargestellte Szene stellt den wichtigsten Moment der Krönung dar: Die Krone wird auf Stephans Haupt gesetzt. Dies geschah genau hier im am 17. August 1000.
Dieses Assemble ist schön gesetzt, ringsum hat man einen wunderbaren Blick auf Esztergom, die Donau und die umliegenden Landschaften. Als Fotohintergrund allemal sehenswert.