Das UNESCO-Weltkulturerbe
Der Shore Tempel, idylisch gelegen am Golf von Bengalen ist eine der Hauptatraktionen in Mahabalipuram, UNESCO-Weltkulturerbe und zieht Touristen aus der ganzen Welt an.
Der Küstentempel, der im 7. Jahrhundert im Auftrag von Herrscher Mahendravaman I. erbaut wurde, soll nach Überlieferungen der Letzte von insgesamt sieben Tempeln sein, die bis Ende des 8. Jahrhunderts hier erbaut wurden und sich über 10 Kilometern entlang der Küste erstreckt haben. Damals war Mahabalipuram eine Köngisstadt und einer der wichtigsten Hafenstädte im Sünden Indiens. Die oben erwähnten Tempel sind verschwunden, die ehemalige Hafenanlagen existieren heute nicht mehr und nur in Mythen und Geschichten wird noch von dieser glorreichen Zeit erzählt. Nach Augenzeugenberichten vom 26. Dezember 2004 (Tsunami) zog sich vor dem Eintreffen der großen Welle das Wasser weit ins Meer zurück und gab die Sicht auf im Wasser liegende Ruinen und Fragmente frei. Die Möglichkeit besteht hier eine längst vergessene Hafenanlage oder sogar weitere, vielleicht sogar die längst verschollen geglaubte Tempel wieder zu finden. Jedenfalls wurde vor ein paar Jahren damit begonnen unter Wasser mit Tauchern und Archäologen danach zu suchen und wie uns unser Guide erklärte, hat man bis heute noch nichts Weltbewegendes gefunden.
Dieser Tempel überlebte relativ unbeschadet die Tsunamiwelle von 2004, da schon zu Zeiten der Regierung von Indira Gandhi große Felsblöcke an der Meerseite als Wellenbrecher aufgehäuft wurden. Das ganze Areal ist eingezäunt und sehr gepflegt. Beim betreten des Geländes sieht man etliche Helfer, die sich mehr oder weniger liebevoll um den Rasen und Blumen kümmern. Insgesamt ist es eine sehr schöne Anlage und in der Südindischen Geschichte ein sehr wertvolles Relikt. Der Shore Tempel ist eine komplexe Gruppe bestehend aus zwei Schreinen die den Göttern Vishnu und Shiva gewidmet sind. Diese liegen gegenüber und sind durch einen schmalen Zugang in der Mauer zu betreten.
Im Großen und Ganzen ist es ein relativ unspektakulärer Ort der eigentlich nur aus seiner Geschichte und den Mythen lebt. Der Tempel bietet reichlich Fotoobjekte und in ca. 30-45 gemütlichen Minuten hat man auch schon alles gesehen. Die Erosion macht dem Stein arg zu schaffen wie man an etlichen Stellen (die ausgebessert wurden) sehen kann. Für den Tempelbesuch einen Guide zu engagieren ist nicht unbedingt nötig, ausser man nimmt einen für einen Tag und besichtigt auch noch die umliegenden Sehenswürdigkeiten von Mahabalipuram.
Wichtiger Hinweis:
Mahabalipuram ist ein Touristenort. Dadurch wird man vor dem Tempel auch von etlichen Bettlern und Händlern abgefangen die nicht so schnell locker lassen. Hier heißt es einfach hart bleiben, weg schauen, weg hören und weiter gehen. Ihr werdet in Mahabalipuram noch mehr als genug von diesen Leuten begegnen.
Text: Günther Strauß
Von mir besucht am 21.12.2008