Ein romantischer Abend in Nitra
Es war wieder mal einer dieser Abende, die man so schnell nicht vergisst. Eigentlich unglaublich was so in der Welt passiert und noch unglaublicher das ich das erlebt habe. Bevor ich euch den Club beschreibe erstmal zum aufwärmen ein kleiner Bericht über diesen netten beschaulichen Abend…
Es war der 17.09.2008, ich wurde von einem Arbeitskollegen zu einem Rockfestival in Nitra geladen. Das Ganze fand statt im „Rock Club naOZZaY”, der sich schräg gegenüber des Irish Pub’s im Keller befindet. So weit, so gut! Das dieses kleine Festival auf das ich eingeladen war den klangvollen Namen „ANAAL FEST“ trug erfuhr ich erst bei betreten des Clubs. Hmmm, was stelle man sich nun unter diesem Festival vor? Ich konnte mir bis zum betreten des Clubs keinen Reim auf so einen tollen Namen machen. Man stelle sich vor, eine kleine Bühne in einem Club, völlig übersteuerte und verzerrte Instrumente, nackte Oberkörper, das Publikum bestehend aus Mitgliedern der Rocky Horror Picture Show gepaart mit Gruftis und Rockern, Rauch sowie Alkohol. Einen Frontmann oder auch Sänger, der soetwas ähnliches singt wie „ooahhh grrrrr“ oder auch „iiiiiiii“ oder „woahhhaha“. ??? Völlig unidentifizierbares Gekreische und Gebrüll, als ob ein Schwein auf der Schlachtbank gerade grausam gequält wird. Dazu gab es ein Schlagzeug und Gitarre, die sich an Härte und Geschwindigkeit gegenseitig den Rang abspielten. ??? Gott sei Dank dauerten die Lieder im Schnitt nur ca. 60 Sekunden.
Die zweite Band die ich an dem Abend sah setzte noch einen Drauf! Der Sänger in Unterhose, ca. 120 Kilo, eine Metzgerschürze aus schwarzem Leder, eine Schweinemaske mit Reißverschluss und dazu ein Leder-Hundehalsband mit dazugehöriger Kette. Boah! Die Texte waren angeblich in Slowakisch. ??? Der Headliner des Abends, eine deutsche Kapelle mit dem Namen „Nunwhore Comando 666“. Siehst du die Typen auf der Straße – so Marke Lieblingsschwiegersohn – würdest du sie am liebsten Knuddeln. Doch auf der Bühne mussten dann Masken her halten. Der Sound war übrigens mehr als Bescheiden, eigentlich war das gar kein Sound sondern nur Krach. Keine Ahnung was das sollte!!! Wie zu Anfangs schon erwähnt, ein unvergesslicher Abend oder anders ausgedrückt, ich war im falschen Film 😉
So, nun zu etwas Erfreulichem – der Club!
Kellergewölbe, Holztische, Gitarren an der Wand, überall Poster von Rock- und Metalgrößen sowie Kultbands der Szene. Modefarbe Schwarz, billiges Bier und als kleine Highlights deutsche Überführungsnummernschilder an die Wänden getackert. Die Bereiche des Clubs sind gekennzeichnet mit Holzschildern, so gibt es hier z.B. die „Strange World“ (Bar) oder den „Stairway to Heaven“ (Eingangstreppe). Nicht zu vergessen der Eingangsbereich bezeichnet mit „Highway to Hell“ und der Bühnenbereich „Vampires‘ Nest“.
Es ist ein cooler Schuppen, in den ich auch gerne wieder rein gehe… wenn nicht gerade das „ANAAL FEST“ statt findet. Das Publikum besteht aus Rock- und Metalfans, Musik ist Metal und Rock, die Einrichtung ist klasse und die Preise super günstig.
Achja, fast vergessen… Vermisst jemand ein Starnberger Nummernschild mit ASU und Anmeldeplakette? Das hängt hier auch an der Wand!