Free Tibet!

Tibet ist seit 1949/50 von der Volksrepublik China besetzt. Seither herrschen in Tibet Willkür, Folter, politische und kulturelle Unterdrückung. Die chinesische Besatzungsmacht hat durch rücksichtslose Zwangskollektivierung die traditionelle Lebensgrundlage der Bauern und Nomaden zerstört und über 6000 Tempel, historische Bauten und Klöster vernichtet, die die Zentren der tibetischen Kultur, Religion und Geschichte darstellten.

Über 1,2 Millionen Tibeter haben infolge der chinesischen Militärherrschaft ihr Leben verloren. Dieses Massensterben war Folge von Hunger, Folter, Hinrichtungen, Selbstmord und den harten Bedingungen in Arbeitslagern und Gefängnissen.

Seit Jahren werden Tibeter an den Rand der Gesellschaft gedrängt und zunehmen zu einer Minderheit im eigenen Land. Die Zuwanderung und Ansiedlung von Chinesen hat zur Folge, dass die tibetische Sprache, Kultur und Lebensweise verboten und damit verdrängt werden.

Die Zwangsansiedlung der tibetischen Nomaden, die laut chinesischer Regierung bis 2015 abgeschlossen sein soll, ist dafür ein Beispiel. Die viel gerühmte wirtschaftliche Entwicklung Tibets sowie die Investitionen in die Infrastruktur kommen fast ausschließlich den chinesischen Siedlern zugute.

Seit März 2008, als erneut landesweite Proteste der Tibeter brutal niedergeschlagen wurden, hat die Unterdrückung und Überwachung der Tibeter nochmals massiv zugenommen. Für die Teilnahme an Demonstrationen, für freie Meinungsäußerung, wurden Tausende festgenommen, gefoltert, zu hohen Haftstrafen verurteilt oder Opfer des „Verschwindenlassens“.

Derzeit sind mindestens 850 politische Gefangene in Tibet dokumentiert. Neben den täglichen Berichten von Verhaftungen und Folter schockiert seit 2011 vor allem die steigende Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet.

Augenzeugen und Familienangehörige berichten von Entführung und Verschleppung ganzer Familien. Sie werden Nachts von chinesischem Militär aus ihren Häusern geholt, in Arbeitslager verfrachtet oder bleiben ohne ein Lebenszeichen für immer verschwunden. Es wird berichtet von Zwangssterilisation, von Gewalt gegen Mönche, dem tibetische Volk und von Umerziehung. Der Tibetische Glauben darf nicht mehr öffentlich praktiziert werden, die tibetische Sprache, tibetische Kultur, Volkstänze und Gesänge sind untersagt, ebenso wie Bilder des Dalai Lama. Der Panchen Lama, zweithöchsten spirituellen Persönlichkeit Tibets, wurde 3 Tage nach seiner Ernennung durch den Dalai Lama von der Chinesischen Regierung samt seiner Eltern entführt. Bis heute gibt es keine Hinweise über den Verbleib, geschweige denn ein Lebenszeichen des Jungen und seiner Familie.

Wer sich politisch engagiert muss mit Konsequenzen rechnen, nicht nur er sondern auch seine Familienangehörigen. Noch schockierender sind die Berichte von Kindesmord; dem Töten neugeborener Kinder unmittelbar nach der Geburt.

Was die chinesische Regierung hier betreibt? Die Tibeter profitieren nicht von der chinesischen Entwicklungspolitik, weil die meisten Projekte in Tibet dazu angelegt sind, noch mehr chin. Siedler nach Tibet zu locken. Eine Untersuchung der laufenden Entwicklungsprojekte und Maßnahmen in Tibet enthüllt, dass der größte Teil der Investitionen großangelegten Industrie- und Infrastruktur-Projekten unter Ausbeutung der Naturschätze Tibets zugute kommt.

Tibet ist reich an Bodenschätzen. So gebe es in Tibet über 100 der insgesamt 173 in China vorkommenden Erze. Dabei gehörten die in Tibet festgestellten Kupfer- und Lithium-Vorräte zu den weltweit führenden. Die Hälfte aller bekannten Lithium-Vorkommen in der Welt liegen alleine auf tibetischem Boden.

München zeigt Flagge für Tibet 2015

Bis 1985 hatte China fast die Hälfte der 221.800 qkm Waldbestand, den es 1949 in Tibet gab, abgeholzt. Die unkontrollierte Entwaldung führte zu irreversibler Bodenerosion und vermehrter Schlickbildung in den Flüssen, was wiederum Erdrutsche verursacht und das anbaufähige Land in Mitleidenschaft zieht.

Die chinesische Militärpräsenz in ganz Tibet wurde 1996 auf 500.000 Uniformierte geschätzt, wovon 250.000 in der TAR stationiert sind. Im selben Jahr wurde berichtet, daß Tibet auch als eine Basis für einen Großteil der Militäraktivität Chinas benutzt wird. Es soll schon 17 geheime Radarstationen in Tibet geben, 14 Militärflugplätze, 5 Raketenabschussbasen und 8 Abschussrampen für interkontinentale Raketen (ballistische Geschosse). Es wird angenommen, dass China auch Nuklearbasen und Zentren zur Herstellung von Kernwaffen in Tibet hat.

Die aktuelle Lage hat sich seit den Olympischen Spielen in China 2008 immer weiter verschlechtert. Die Militärpräsenz wurde erhöht, stellenweise wird Touristen oder Reportern die Einreise untersagt. Die Chinesen haben ganz Tibet mit einem ausgedehnten Sicherheitsnetzwerk überzogen, am offensichtlichsten ist es in der TAR. Der markantesten Aspekte dieses Systems sind die allseits bekannten Überwachungskameras an Stätten wie dem Potala, dem Jokhang oder der Barkhor Kora (Umrundungsweg) in Lhasa, sowie die ständige Präsenz von Polizei und Militär. Es gibt nicht nur eine Menge von Polizisten in Zivil, sondern auch viele verdeckte Ermittler, und alle sind sie Teil eines gigantischen Spionage-Netzwerks.

Alle von Tibet aus geführten internationalen Ferngespräche werden nach Peking umgeleitet und dort abgehört oder auf Band aufgenommen. Die chinesischen Behörden benützen Abhörgeräte zur Überwachung der Internet-Verbindungen und E-Mails, mittels derer sie Inhalte mit unerwünschten Wortkombinationen blockieren. Alle internationalen Tibet-Websites sind blockiert. Die Webseiten des amerikanischen CNN, des britischen BBC, von Reporter-ohne-Grenzen (RSF), des australischen ABC und viele weitere, ebenso.

Vor 1949 betrug in der tibetischen Hauptstadt Lhasa die Einwohnerzahl schätzungsweise 20.000-30.000 Menschen. Heute wird allein die Anzahl der chinesischen Immigranten auf 250.000-300.000 veranschlagt. Lhasa ist zu einer trostlosen Metropole aus Glas- und Ziegelbauten gemacht worden.

Text und Infoquellen:
Tibet Initiative Deutschland, China Observer, China.org.cn, Augenzeugenberichte.

Tibet, die Situation im Jahre 2015
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